Digitale Selbst­or­ga­ni­sa­tion

Im Laufe eines Studiums sammeln sich einige Daten an, ob das nun die Präsen­ta­tion für ein Tutorium aus dem 3. Semester, die Mathe Übungs­auf­gaben aus dem 1. Semester oder die Altklau­suren, die du dir mal als Klausur­vor­be­rei­tung herun­ter­ge­laden hattest. Doch wie die Daten­flut bewältigen?

Wir haben dir einige Tipps für die Organi­sa­tion deiner digitalen Daten und ihren Speicher­orten zusammengestellt.

Datei-und Ordner­or­ga­ni­sa­tion
 

Eine gute Datei­or­ga­ni­sa­tion ist inzwi­schen Grund­lage für ein erfolg­rei­ches Studium. Doch sieht dir für jeden anders aus. Wir haben dir hier verschie­dene Möglich­keiten als Video oder Bilder festge­halten, schau sie dir an und finde deine optimale Organisationsweise!

Diese Organi­sa­ti­ons­weise ist gedacht, damit du deine Dateien nach Semester bzw. Veran­stal­tung sortieren und sie so einfach wieder finden kannst.

Lege Biblio­theken an, um bei Windows schneller auf Dateien zugreifen zu können.

Vergebe farbige Tags, damit du bei MacOS schneller wichtige Ordner und Dateien wieder­finden kannst

 

 
Mitschriften organi­sieren

In der Regel reicht es nicht in der Vorle­sung oder dem Seminar einfach nur zuzuhören, sondern es ist vielmehr notwendig sich Notizen zu machen. Jeder und Jede hat eine andere Art Mitschriften, Zusam­men­fas­sungen und andere Notizen zunächst anzufer­tigen und dann abzulegen. Diese können sich auch je nach Veran­stal­tungsort bzw. Studi­en­fach stark von einander unterscheiden.

Wir haben dir hier ein paar Methoden und hilfreiche Tipps zu den einzelnen Vorge­hens­weisen gesammelt.

Vorgehen: Du machst dir handschrift­liche Notizen und Zusam­men­fas­sungen und legst sie in physi­schen Ordnern ab. Du kannst unter­schied­liche Farben nutzen, um Fragen oder die Wichtig­keit bestimmter Absätze hervor­zu­heben. Hier ist es hilfreich, Zettel mit einer Überschrift zu versehen: Vorle­sung x, Sitzung y, Datum.

Für wen ist das sinnvoll?: Wenn du Gedanken gut struk­tu­rieren kannst und ordent­lich schreibst.

Nachteile: In Seminaren mit Diskus­sion oder Tutorien ist es gut möglich, mitzu­schreiben, aber wenn viele Folien pro Vorle­sung durch­ge­spro­chen werden, kann es schwierig werden mitzukommen.

Beispiel für eine handschrift­liche Notiz (erstellt mit Notabi­lity)

 
 
Vorgehen: Deine handschrift­li­chen Notizen und Zusam­men­fas­sungen kannst du mithilfe von Scanner Apps scannen.

Für wen ist das sinnvoll?: Wenn du dir gerne handschrift­liche Notizen machst, sie aber gerne trotzdem online speichern möchtest, um sie am Semes­ter­ende zu sichern oder unter­wegs lernen zu können, ohne alle Ordner mitschleppen zu müssen. Vielleicht kannst du sie im Nachhinein auch noch bearbeiten, z.B. für die Klausur­vor­be­rei­tung digitale Notizen einfügen.

Nachteile: zusätz­li­cher Aufwand für das scannen,Tipp: Notizen am besten vorher sortieren und syste­ma­ti­sche Datei-Namen vergeben.

Vorgehen: Während den Veran­stal­tungen kannst du dir Notizen auf deinem Laptop oder Tablet machen.

Für wen ist das sinnvoll?: Wenn du schnell tippen kannst und schon beim Zuhören heraus­fil­tern kannst, was wirklich wichtig ist und deshalb nicht alles mitschreiben musst.

Nachteile: Volle Aufmerk­sam­keit! Versuche dich nicht selbst abzulenken, indem du noch schnell nachguckst was in den Sozialen Netzwerken so los ist, sondern auf deine Notizen fokus­siert zu sein. Wenn du kurz Pause machen möchtest, kannst du einfach nur zuhören und die Augen schließen, bevor du weiter mitschreibst.

Vorgehen: Wenn du ein Tablet besitzt, kannst du dir auch vor der Vorle­sung, die jewei­ligen Folien herun­ter­laden und dann deine Notizen direkt auf die Folien schreiben. Später kannst du dann dies beschrie­benen Folien als pdf expor­tieren und so abspeichern.

Für wen ist das sinnvoll?: Vor allem bei Vorle­sungen praktisch mit vielen Folien oder Formeln, da du so nicht Inhalte direkt abschreiben musst, sondern dich darauf konzen­trieren kannst dir Notizen zu machen, die dir helfen die Folien zu verstehen.

Nachteile: Der Lernef­fekt ist kleiner, da man vor allem über Mitschreiben lernt. Versuche deshalb, deine Notizen z.B. durch Textzu­sam­men­fas­sungen zu ergänzen, falls zu der Vorle­sung ein bestimmter Text gelesen werden sollte.

 
 Vorgehen: Du kannst auch deine Zusam­men­fas­sungen diktieren und dann mithilfe von Sprach­er­ken­nungs­sys­temen als Text umwan­deln lassen.

Für wen ist das sinnvoll?: Dieses Verfahren bietet sich für ideal für dieje­nigen an, denen häufig ganze Sätze durch den Kopf gehen. So kannst du deine Gedanken z.B. auf dem Nachhau­seweg von einer Vorle­sung direkt diktieren, ohne sie unter­wegs zu vergessen.

Nachteile: eventu­elle Hinter­grund­ge­räu­sche, zeitlich an die Vorle­sung gebunden, um nichts zu vergessen

Alter­na­tive: Oder du diktierst dir deine Zusam­men­fas­sungen, die du zu Vorle­sungen geschrieben hast, und kannst sie dir so auf dem Weg zum Campus anhören.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Umgang mit Quellen und Medien 

Doch im Studium hast du nicht nur Mitschriften oder andere Materialen zu einzelnen Veran­stal­tungen, sondern auch nicht herun­ter­lad­bare Daten. Dies können YouTube-Videos zum Program­mieren lernen, wissen­schaft­liche Artikel, aber auch Bildquellen sein. Wir haben dir ein paar Möglich­keiten zusam­men­ge­stellt, wie du diese Daten praktisch und übersicht­lich organi­sieren kannst:

  • Lesezei­chen-Ordner:

Digitale Artikel, die du mit einem Lesezei­chen versehen hast, kannst du mithilfe von Ordnern sortieren. Wenn du Browser wie Firefox oder Chrome nutzt, kannst du deine Lesezei­chen auch zwischen deinen einzelnen Geräten synchro­ni­sieren, wenn du MacOS-Nutzer bist, reicht es wenn deine Geräte über die gleiche Apple-ID laufen, um die Lesezei­chen zu synchro­ni­sieren. Beim Anlegen von Ordnern kannst du zwei verschie­dene Vorge­hens­weisen nutzen, die sich je Anspruch und Veran­stal­tungsart unterscheiden:

Spezi­elle Veranstaltung:

Für Seminare oder Veran­stal­tungen, die zu sehr spezi­ellen Themen wie Medien­öko­nomie, Angewandte Paläon­to­logie oder Lebens­mit­tel­ana­lytik, bietet es sich an Ordner explizit für diese Seminare anzulegen, da du sie so schneller wieder­fin­dest und nicht unbedingt für andere Veran­stal­tungen brauchst.

Übergrei­fendes Thema:

Wenn du eher allge­mei­nere Themen oder Fähig­keiten erwirbst, die im Laufe deines Studiums wahrschein­lich häufiger anwenden wirst, also z.B. eine bestimmte Program­mier-Sprache lernst oder gerade deine Statistik-Einfüh­rung hast, ist es sinnvoll deine Lesezei­chen nach ihrem übergrei­fendem Thema zu sortieren, anstatt sie einer Veran­stal­tung zuzuordnen.

Der Nachteil der Ordner­struktur ist aller­dings, dass du ledig­lich die Links hast und keine Kommen­tare einfügen kannst, sodass du unter Umständen später den Inhalt der Lesezei­chen nicht direkt auf den ersten Blick erkennen kannst.

  • Digitale Notiz­bü­cher:

Das Problem der fehlenden Kommen­tare kannst mit dem Anlegen von digitalen Notiz­bü­chern entweder in Word oder einfa­cher in OneNote (kostenlos) oder vergleich­baren digitalen Notiz­bü­chern umgehen. Hier kannst du die Links in ein Dokument hinein kopieren und dann die Überschrift des Artikels oder andere Inhalte, die für dich relevant sind dazuschreiben. So kannst du deine Quellen immer im Überblick behalten und kannst später auch noch nachvoll­ziehen, was du eigent­lich mit diesem Link anfangen wolltest.

Speicher­orte

Es gibt ganz verschie­dene Möglich­keiten, um deine Daten zu speichern. Jede Art und Weise hat Anwen­dungs­zwecke sowie Vor-und Nachteile. Hier haben wir dir eine kleine Übersicht mit mögli­chen Speicher­orten zusammengestellt:

  • Cloud-Anbieter 
    Hier fallen zunächst die „kommer­zi­ellen“ Anbieter wie OneDrive, Icloud oder GoogleDrive ein. One Drive bietet dir z.B., wenn du das Office-Paket über die Uni herun­ter­ge­laden hast 1 TB Speicher­platz an. Nextcloud ist ebenfalls eine Option, wenn du z.B. deine Daten mit anderen teilen und diese für Bearbei­tung freischalten möchtest. Hier musst jedoch für das Hosten eines Servers bezahlen, dies geht z.B. bei Hetzner oder Tab. Für sensible Daten, wie z.B. Inter­views, die du für ein Projekt an der Uni geführt hast, solltest du den eigenen Cloud-Dienst der Uni uhhshare benutzen. Hier kannst auch Ordner für andere Studie­rende freigeben, wenn ihr für ein Referat auf die gleichen Daten zugreifen müsst, die aber zu groß zum Verschi­cken per Mail sind.
  • Learning­ma­nage­ment Systeme
    Von deinen Veran­stal­tungen kennst du bestimmt bereits Platt­formen wie OpenOLAT oder commsy. Hier kannst du dir eigene Räume anlegen und Dateien hochladen. Dieses Vorgehen empfiehlt sich ebenfalls für Gruppen­ar­beiten. Hier findest Anlei­tungen zu Agora und OpenOLAT.
  • Physi­sche Backups 
    Du solltest regel­mäßig Backups von deinen Daten machen, damit nicht nochmal der PC abstürzt und dann deine ganze Arbeit futsch ist. Bei Micro­soft kannst du “Personal Backups” anlegen und bei MacOS die time machine nutzen, hier kannst du entweder komplette oder parti­elle Backups machen, bei einem parti­ellen Backup wählst du dir die Daten aus, die gesichert werden sollen, anstatt alle zu sichern, so kannst du Speicher­platz sparen.
  • Externe Festplatte
    Hier kannst du ebenfalls Backups machen oder wenn du deine Daten nach Semester struk­tu­riert hast alte Semester dort abspei­chern, so sparst du Speicher­platz und deine Daten sind noch übersicht­li­cher organi­siert, wenn immer nur das aktuelle Semester auf deinem Laptop gespei­chert ist.
Email-Organi­sa­tion

Damit dein Postfach nicht aus allen Nähten platzt, haben wir dir ein paar Ideen zusam­men­ge­stellt, damit du dein Chaos besiegen kannst:

  • Feste Zeiten: gerade die Anfangs- oder Endzeit deiner Arbeit-oder Lernphase am PC eignet sich dafür dein Mail-Postfach zu kontrol­lieren. So kannst du morgens leichter in einen produk­tiven Arbeits­modus kommen und Abends leichter den Tag abschließen. Aber auch die Mittags­zeit, wenn du gerade gegessen hast, bietet sich für einen Blick ins Postfach an, da du so zum einen wieder in die Arbeit reinkommst oder dein Mittags­tief überbrü­cken kannst.
  • Löschen: Gerade wenn du deine Uni-Mails auf deine private Email-Adresse umlei­test, häufen sich schnell Emails an, deren Inhalte dich entweder nicht betreffen oder nicht weiter inter­es­sieren, lösche diese nach dem Lesen aus deinem Postfach, damit sich dieses nicht verstopft. Du kannst auch mit Programmen wie Outlook oder Thunder­bird Regeln erstellen, also beispiels­weise das Emails mit dem Ende studium.uni-hamburg.de direkt in den Ordner Uni verschoben werden oder Bestell­be­stä­ti­gungen bestimmter Anbieter in einen Shopping-Ordner sortiert werden.
  • Ordner: Lege dir Ordner an, die für dich Sinn machen. Wenn du beispiels­weise auch deine Email für deinen Studen­tenjob auf deiner Privat­adresse empfängst, dann entwickle dir ein System, um Arbeit und Privat zu trennen. Zum Beispiel kannst du Emails auf die du antworten musst mit Dring­lich­keits­stufen versehen mithilfe von tags, oder sortiere die Emails, die du behalten möchtest zb. Belege oder die Bestä­ti­gung deines Prakti­kums in spezi­elle Ordner. Hier findest du ein Beispiel, wie diese indivi­du­elle Ordner-Struktur aussehen könnte:

Dieser Beitrag stammt aus dem Blog “SUMO — Studier- und Medien­kom­pe­tenzen Online”.