Program­mieren lernen

Du möchtest oder musst program­mieren lernen, weißt aber noch nicht genau wie? Dann haben wir hier einige Infor­ma­tionen und Tipps für dich.

Warum solltest du überhaupt program­mieren lernen wollen? In den meisten MIN-Fächern ist die Infor­matik ein wichtiger Bestand­teil. In der Schule werden einem in der Regel nur die Grund­lagen beigebracht. Möchtest du eine eigene App entwi­ckeln, sei es für ein Projekt oder einfach, weil du Lust darauf hast, musst du dir die benötigten Kennt­nisse oft selbst aneignen. Daten­aus­wer­tungen werden häufig mit R oder Program­mier­sprache Python durch­ge­führt. Wenn du nicht den entspre­chenden Kurs belegt hast oder dir die Grund­lagen nicht reichen, musst du dich auch hier selbst weiterbilden.

In vielen Berufs­fel­dern mit IT-Nähe, ist es sehr hilfreich, program­mieren zu können – sei es, um eine kleine Excel-Routine für Ausgaben der Büroküche zu erstellen oder weil du selbst eine Website für dich oder ein Unter­nehmen erstellen möchtest.

Welche Sprache soll ich lernen?
 

Zuerst solltest du dir überlegen, was das Endpro­dukt ist – z.B. eine Website, eine App, ein Spiel, ein Desktop-Programm, eine Daten­bank oder deinen Raspberry Pie o.ä. Je nach Projekt und Ziel eignet sich eine andere Programmiersprache.

  • Möchtest du z.B. eine Website bauen, schaue dir zunächst Javascript oder php an.
  • Wenn du systemnah program­mieren möchtest (Desktop­an­wen­dung, Spiele), beschäf­tige dich mit C# oder C++.
  • Wenn du an der Entwick­lung von Apps inter­es­siert bist, solltest du dir Swift, Kotlin oder Dart ansehen.

Die folgende Grafik könnte dir dabei helfen, dich für eine Program­mier­sprache zu entscheiden.

Quelle: http://carlcheo.com/startcoding

Hier siehst du eine Tabelle mit den häufigsten Program­mier­spra­chen (Stand November 2020). Den aktuellsten Stand kannst du im Tiobe-Index sehen.

 
Wie fange ich an? 

Oft klingt Program­mieren erst mal aufwendig und viele schreckt auch das Gerücht: „Dafür muss ich doch Mathe können!“ ab. Doch die ersten Schritte sind schnell gemacht und sofort sichtbar. Am Anfang solltest du dich nicht übernehmen. Du musst nicht gleich eine komplette App entwi­ckeln. Fange lieber mit einfa­chen Anwen­dungen an, indem du zum Beispiel einen Würfel program­mierst. Denn auch aus kleineren Projekten kannst du viel lernen. Hier findest du einen Artikel, der den Anfang des Program­mie­rens gut beschreibt und hilfreiche Tipps gibt.

Tipps und Erfah­rungen von Informatikstudierenden:

Erfah­rungs­be­richt
 

Program­mie­rung lernen in der MIN — Ein Erfah­rungs­be­richt aus Compu­ting in Science:

 

Studentin im 4. Semester:

„Bevor ich mit meinem (Infor­matik-) Studium angefangen habe, hatte ich kaum etwas mit dem Program­mieren zu tun. Ich kannte die Namen Java und HTML und das wars. Im 1. Semester habe ich dann Software­ent­wick­lung I gehört und dort wurden mir die Basics von Java beigebracht. Ich hatte sehr viel Spaß daran mit meinen Kommilitonen/innen die Aufgaben zu lösen. Im 2. Semester haben wir dann Software­ent­wick­lung II gehört und unser Wissen etwas vertieft.

Privat habe ich dann langsam angefangen mich etwas mehr mit JavaScript zu beschäf­tigen. Dafür habe ich sowohl die App Mimo benutzt, als auch Codeca­demy. Zusätz­lich hat mir ein Freund sehr viel darüber erzählt und gezeigt. Dann haben wir angefangen unsere eigene Web-Anwen­dung zu bauen. Wir haben uns zunächst viel mit dem Backend beschäf­tigt und ich habe gelernt, wie man einen log-in baut. Dann wollten wir uns an ein neues Projekt setzen, wo wir erst das Frontend bauen, da ich dachte, dass ich daran mehr Spaß haben würde (was auch so war). Er hat alles einge­richtet und ich habe dann mit viel googeln kleinere Aufgaben übernommen. Das Gute bei diesem Projekt war, dass ich direkt sehen und auspro­bieren konnte, was ich gerade program­miert habe (zum Beispiel Buttons, Tabellen oder Links zu anderen Seiten).

Ich habe mich für alles Schritt für Schritt vorge­ar­beitet und aller Anfang war schwer. Aber durch Recherche und viel Auspro­bieren habe ich einiges gelernt und konnte davon auch einiges später in meinem Studium gut gebrau­chen.
Denn im Zusam­men­hang mit meinen ersten eigenen Projekten habe ich zusätz­lich viel über Linux und Git gelernt. Beide Dinge brauchte ich für das Modul Program­mie­rung für Natur­wis­sen­schaften. Dort haben wir die Program­mier­spra­chen C, C++ und R kennen­ge­lernt. Um die Aufgaben entspre­chend der Abgabe­be­din­gungen abgeben zu können, mussten wir einige Linux Shell-Befehle wissen. Um die Materialen zu bekommen und besser zusammen arbeiten zu können, sollten wir Git benutzen. Somit haben mir meine Kennt­nisse und das „Rumpro­bieren“ aus eigenen Projekten viel weiter­ge­holfen. Im Moment arbeite ich daran das Spiel Kniffel zu program­mieren, um den Bereich der Spiele Entwick­lung kennen­zu­lernen.
Mein Tipp ist also: probiert einfach Sachen aus. Guckt in welchem Bereich ihr am meisten Spaß habt oder welche Program­mier­sprache euch am besten gefällt und fangt dann mit kleinen Dingen an.

 
Empfeh­lungen

Codeca­demy
Mit inter­ak­tiven Übungen kann man hier eine Reihe von Program­mier- und Skript­spra­chen erlernen. Alle Lernfort­schritte sind übersicht­lich festge­halten, sodass man sich Themen syste­ma­tisch aneignen kann.

Edx
Edx ist eine Lernplatt­form, die vom MIT und der Harvard Univer­sität gegründet wurde. Hier werden viele kosten­lose Kurse rund um das Program­mieren angeboten, bei denen du auch ein kosten­pflich­tiges Zerti­fikat erwerben kannst.

Asdala
Diese Seite gewährt einem einen guten Überblick über die Grund­vor­aus­set­zungen, welche man zum Program­mieren mitbringen sollte.

Gailer
In diesem Kurs wirst Du über mehrere Kapitel an die Program­mie­rung mit Java heran­ge­führt. Bradley Kjell geht davon aus, dass ein Anfänger mit diesem Kurs in etwa einen Monat lang beschäf­tigt ist. Jedes Kapitel schließt mit einem Quiz, in dem Du deine Kennt­nisse überprüfen kannst und mit Hilfe des Vokabel­trai­nings lernst Du die wichtigsten Fachbe­griffe. Aller­dings kostet die Auflö­sung der bereit­ge­stellten Übungen einmalig 5 Euro.

Java-Tutorial
Auf dieser Website werden ebenfalls die wichtigsten Begriffe erklärt, aller­dings folgt die Darstel­lung eher einem Buch bzw. Glossar, denn einem geführten Kurs. Dafür

Panju­to­rials
Im Unter­schied zu den beiden anderen Portalen werden hier die Grund­langen in Form von Videos verständ­lich erklärt. Wer sich anderen gerne zuhört, ist mit dieser Seite gut beraten.

Code chall­enge Seiten:

 

Hast Du noch andere Tipps? Sende uns diese gerne!

Dieser Beitrag stammt aus dem Blog “SUMO — Studier- und Medien­kom­pe­tenzen Online”.