Digitale Selbstorganisation
Im Laufe eines Studiums sammeln sich einige Daten an, ob das nun die Präsentation für ein Tutorium aus dem 3. Semester, die Mathe Übungsaufgaben aus dem 1. Semester oder die Altklausuren, die du dir mal als Klausurvorbereitung heruntergeladen hattest. Doch wie die Datenflut bewältigen?
Wir haben dir einige Tipps für die Organisation deiner digitalen Daten und ihren Speicherorten zusammengestellt.
Datei-und Ordnerorganisation
Eine gute Dateiorganisation ist inzwischen Grundlage für ein erfolgreiches Studium. Doch sieht dir für jeden anders aus. Wir haben dir hier verschiedene Möglichkeiten als Video oder Bilder festgehalten, schau sie dir an und finde deine optimale Organisationsweise!
Mitschriften organisieren
In der Regel reicht es nicht in der Vorlesung oder dem Seminar einfach nur zuzuhören, sondern es ist vielmehr notwendig sich Notizen zu machen. Jeder und Jede hat eine andere Art Mitschriften, Zusammenfassungen und andere Notizen zunächst anzufertigen und dann abzulegen. Diese können sich auch je nach Veranstaltungsort bzw. Studienfach stark von einander unterscheiden.
Wir haben dir hier ein paar Methoden und hilfreiche Tipps zu den einzelnen Vorgehensweisen gesammelt.
Umgang mit Quellen und Medien
Doch im Studium hast du nicht nur Mitschriften oder andere Materialen zu einzelnen Veranstaltungen, sondern auch nicht herunterladbare Daten. Dies können YouTube-Videos zum Programmieren lernen, wissenschaftliche Artikel, aber auch Bildquellen sein. Wir haben dir ein paar Möglichkeiten zusammengestellt, wie du diese Daten praktisch und übersichtlich organisieren kannst:
- Lesezeichen-Ordner:
Digitale Artikel, die du mit einem Lesezeichen versehen hast, kannst du mithilfe von Ordnern sortieren. Wenn du Browser wie Firefox oder Chrome nutzt, kannst du deine Lesezeichen auch zwischen deinen einzelnen Geräten synchronisieren, wenn du MacOS-Nutzer bist, reicht es wenn deine Geräte über die gleiche Apple-ID laufen, um die Lesezeichen zu synchronisieren. Beim Anlegen von Ordnern kannst du zwei verschiedene Vorgehensweisen nutzen, die sich je Anspruch und Veranstaltungsart unterscheiden:
Spezielle Veranstaltung:
Für Seminare oder Veranstaltungen, die zu sehr speziellen Themen wie Medienökonomie, Angewandte Paläontologie oder Lebensmittelanalytik, bietet es sich an Ordner explizit für diese Seminare anzulegen, da du sie so schneller wiederfindest und nicht unbedingt für andere Veranstaltungen brauchst.
Übergreifendes Thema:
Wenn du eher allgemeinere Themen oder Fähigkeiten erwirbst, die im Laufe deines Studiums wahrscheinlich häufiger anwenden wirst, also z.B. eine bestimmte Programmier-Sprache lernst oder gerade deine Statistik-Einführung hast, ist es sinnvoll deine Lesezeichen nach ihrem übergreifendem Thema zu sortieren, anstatt sie einer Veranstaltung zuzuordnen.
Der Nachteil der Ordnerstruktur ist allerdings, dass du lediglich die Links hast und keine Kommentare einfügen kannst, sodass du unter Umständen später den Inhalt der Lesezeichen nicht direkt auf den ersten Blick erkennen kannst.
- Digitale Notizbücher:
Das Problem der fehlenden Kommentare kannst mit dem Anlegen von digitalen Notizbüchern entweder in Word oder einfacher in OneNote (kostenlos) oder vergleichbaren digitalen Notizbüchern umgehen. Hier kannst du die Links in ein Dokument hinein kopieren und dann die Überschrift des Artikels oder andere Inhalte, die für dich relevant sind dazuschreiben. So kannst du deine Quellen immer im Überblick behalten und kannst später auch noch nachvollziehen, was du eigentlich mit diesem Link anfangen wolltest.
Speicherorte
Es gibt ganz verschiedene Möglichkeiten, um deine Daten zu speichern. Jede Art und Weise hat Anwendungszwecke sowie Vor-und Nachteile. Hier haben wir dir eine kleine Übersicht mit möglichen Speicherorten zusammengestellt:
- Cloud-Anbieter
Hier fallen zunächst die „kommerziellen“ Anbieter wie OneDrive, Icloud oder GoogleDrive ein. One Drive bietet dir z.B., wenn du das Office-Paket über die Uni heruntergeladen hast 1 TB Speicherplatz an. Nextcloud ist ebenfalls eine Option, wenn du z.B. deine Daten mit anderen teilen und diese für Bearbeitung freischalten möchtest. Hier musst jedoch für das Hosten eines Servers bezahlen, dies geht z.B. bei Hetzner oder Tab. Für sensible Daten, wie z.B. Interviews, die du für ein Projekt an der Uni geführt hast, solltest du den eigenen Cloud-Dienst der Uni uhhshare benutzen. Hier kannst auch Ordner für andere Studierende freigeben, wenn ihr für ein Referat auf die gleichen Daten zugreifen müsst, die aber zu groß zum Verschicken per Mail sind. - Learningmanagement Systeme
Von deinen Veranstaltungen kennst du bestimmt bereits Plattformen wie OpenOLAT oder commsy. Hier kannst du dir eigene Räume anlegen und Dateien hochladen. Dieses Vorgehen empfiehlt sich ebenfalls für Gruppenarbeiten. Hier findest Anleitungen zu Agora und OpenOLAT. - Physische Backups
Du solltest regelmäßig Backups von deinen Daten machen, damit nicht nochmal der PC abstürzt und dann deine ganze Arbeit futsch ist. Bei Microsoft kannst du “Personal Backups” anlegen und bei MacOS die time machine nutzen, hier kannst du entweder komplette oder partielle Backups machen, bei einem partiellen Backup wählst du dir die Daten aus, die gesichert werden sollen, anstatt alle zu sichern, so kannst du Speicherplatz sparen. - Externe Festplatte
Hier kannst du ebenfalls Backups machen oder wenn du deine Daten nach Semester strukturiert hast alte Semester dort abspeichern, so sparst du Speicherplatz und deine Daten sind noch übersichtlicher organisiert, wenn immer nur das aktuelle Semester auf deinem Laptop gespeichert ist.
Email-Organisation
Damit dein Postfach nicht aus allen Nähten platzt, haben wir dir ein paar Ideen zusammengestellt, damit du dein Chaos besiegen kannst:
- Feste Zeiten: gerade die Anfangs- oder Endzeit deiner Arbeit-oder Lernphase am PC eignet sich dafür dein Mail-Postfach zu kontrollieren. So kannst du morgens leichter in einen produktiven Arbeitsmodus kommen und Abends leichter den Tag abschließen. Aber auch die Mittagszeit, wenn du gerade gegessen hast, bietet sich für einen Blick ins Postfach an, da du so zum einen wieder in die Arbeit reinkommst oder dein Mittagstief überbrücken kannst.
- Löschen: Gerade wenn du deine Uni-Mails auf deine private Email-Adresse umleitest, häufen sich schnell Emails an, deren Inhalte dich entweder nicht betreffen oder nicht weiter interessieren, lösche diese nach dem Lesen aus deinem Postfach, damit sich dieses nicht verstopft. Du kannst auch mit Programmen wie Outlook oder Thunderbird Regeln erstellen, also beispielsweise das Emails mit dem Ende studium.uni-hamburg.de direkt in den Ordner Uni verschoben werden oder Bestellbestätigungen bestimmter Anbieter in einen Shopping-Ordner sortiert werden.
- Ordner: Lege dir Ordner an, die für dich Sinn machen. Wenn du beispielsweise auch deine Email für deinen Studentenjob auf deiner Privatadresse empfängst, dann entwickle dir ein System, um Arbeit und Privat zu trennen. Zum Beispiel kannst du Emails auf die du antworten musst mit Dringlichkeitsstufen versehen mithilfe von tags, oder sortiere die Emails, die du behalten möchtest zb. Belege oder die Bestätigung deines Praktikums in spezielle Ordner. Hier findest du ein Beispiel, wie diese individuelle Ordner-Struktur aussehen könnte:
Dieser Beitrag stammt aus dem Blog “SUMO — Studier- und Medienkompetenzen Online”.